IQS Lecture «Gleichgeschlechtliche Paare: Ansätze der psychologischen Forschung»

11. September 2014, 19.00 Uhr, Universität Zürich, Rämistrasse 71, 8001 Zürich, Hörsaal KO2 F 150

Prof. Dr. Dominik Schöbi (Universität Firbourg)

Dr. Nathalie Meuwly (Psychiatrische Dienste SRO Langenthal)

Wir wissen heute, dass Menschen, die in einer romantischen Beziehung leben im Allgemeinen gesünder sind und ein längeres Leben vor sich haben, als Menschen, die alleine durch’s Leben gehen. Romantische Beziehungen bestehen in unterschiedlichsten Formen, und es ist deshalb naheliegend, sich nicht auf verschiedene Formen heterosexueller Beziehungen zu beschränken, und auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften näher zu untersuchen. Mit unseren Studien setzen wir an den entscheidenden Faktoren einer positiven Kommunikation zwischen Partnern an. Wie lösen Partner Konflikte? Wie unterstützen sie sich im Alltag? Dabei interessieren uns Gemeinsamkeit und ebenso Unterschiede zwischen Geschlechtern und Paartypen. Untersuchungen mit Schweizer Paaren stehen erst am Anfang. Eine erste publizierte Studie untersuchte Berichte von 82 Frauen über ihre Partnerschaft. Lesbische Frauen berichteten dabei weniger Konflikte mit ihrer Partnerin und fühlten sich besser unterstützt, als heterosexuelle Frauen mit ihrem Partner. Eine zweite Studie integrierte nun auch schwule und heterosexuelle Männer. In Bezug auf positive und negative Ereignisse in der Partnerschaft unterschieden sich die Berichte von lesbischen und heterosexuellen Frauen sowie zwischen schwulen und heterosexuellen Männern nicht. Interessant wird es jedoch, wenn der Umgang mit konkret negativen Ereignissen betrachtet werden. Hier scheint sich bei Frauen in lesbischen Partnerschaften der negativen Austausch weniger in bestimmten Situationen zu ballen als bei anderen Personen, auch wenn sich insgesamt positives und negatives Verhalten nicht nach Partnerschaftsform unterscheidet. Dies deutet darauf hin, dass sich möglicherweise je nach Beziehungsform unterschiedliche Partnerschaftsdynamiken entwickeln. In der Zukunft wollen wir solche Möglichkeiten genauer unter die Lupe nehmen.


Hier finden sie auch noch den Lageplan unseres Hörsaals (KO2 F 150) an der Universität Zürich.



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