IQS Lecture «Körper und Geschlecht im Mittelalter»

Hermaphroditen und Eunuchen in Europa und im Nahen Osten

3. November 2014, 19.00 Uhr, Universität Zürich, Rämistrasse 71, 8001 Zürich, Hörsaal KO2 F 150

Prof. Dr. Almut Höfert (Universität Zürich)

Unser modernes Denken über „Männer“ und „Frauen“ ist unter anderem von der biologischen Konzeption der Geschlechter geprägt, die im 19. Jahrhundert Männer und Frauen körperlich radikal von einander trennte und in der bürgerlichen Gesellschaft an diese Dichotomie band. Diese fundamentale Dichotomie ist in den letzten Jahrzehnten nicht nur im Feminismus aufgebrochen worden – aber wie sah es vor der Moderne aus? Gab es nicht schon immer „Männer“ und „Frauen“? Wurde ihre Geschlechtlichkeit etwa nicht über den Körper definiert? Wie können wir den historischen Wandel von Geschlechterordnungen mit unseren modernen Denkkategorien erfassen? Der Vortrag diskutiert diese Rahmenfragen, indem er Körperlichkeiten betrachtet, die aus heutiger Sicht als physische Zwischengeschlechtlichkeit erscheinen: die vormodernen Hermaphroditen und Eunuchen.


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